Die Bezeichnung User Experience bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie Nutzererlebnis. Die gängige Abkürzung dafür lautet UX. Doch was meint dieser Begriff überhaupt? Das Nutzererlebnis beschreibt das, was ein Anwender während der Nutzung eines Produktes erlebt. Im Kontext des Internets wird der Begriff häufig dafür verwendet, wie der Nutzer das Surferlebnis auf einer Internetseite wahrnimmt. Doch die Bezeichnung der Nutzererfahrung kann ebenfalls dafür verwendet werden, wie die Nutzung einer Website auf einem Smartphone, also dem mobilen Endgerät, wahrgenommen wird. Dies wird dann als mobile UX bezeichnet.
Was gehört zur User Experience?
Die Bezeichnungen User Experience und der Begriff Usability werden oft als Synonyme verwendet, was allerdings nicht wirklich korrekt ist. Vielmehr kann die Nutzbarkeit als Teil der UX verstanden werden. Der erste, der den Begriff UX geprägt hat, war der Architekt Vitruv. Nach seinen Auslegung wird bei Internetseiten vor allem unter den folgenden Kriterien unterschieden:
– Zugänglichkeit der Internetseite: Wird die Website automatisch an die unterschiedlichen Endgeräte angepasst? Lässt sie sich also vom Smart Phone oder Tablet genauso gut bedienen, wie am PC? Wie lange sind die Ladezeiten gestaltet? Wie verhält es sich mit der Erreichbarkeit und dem Umfang der Verfügbarkeit der Seite?
– Schönheit und Ästhetik: Spricht die Webseite den Nutzer an? Wird sie subjektiv als schön wahrgenommen?
– Usability: Haben die Funktionen auf der Website einen hohen Nutzen? Nützen dem Benutzer die transportierten Inhalte? Sind die Inhalte simpel und effizient aufgebaut? Lässt die Website sich intuitiv bedienen?
Wenn die UX nicht speziell auf Webseiten bezogen ist, können sich die genannten Faktoren auch anders gestalten. Generell lassen sie sich aber immer auf drei Hauptsäulen reduzieren, nämlich Schönheit, Nützlichkeit und Festigkeit. Diese Attribute wurden durch den Architekten Vitruv so definiert.
Die Nutzererfahrung ist immer subjektiv
Das Erlebnis, welches dem Nutzer mit einer Website widerfährt, ist immer abhängig von seiner subjektiven Erwartungshaltung. Es hängt stets davon ab, welches Ziel der Anwender mit der Nutzung der Website erreichen möchte. Davon ausgehend kann die Erfahrung positiv oder negativ gewertet werden. Wenn eine Website beispielsweise damit wirbt, besonders einfach zu bedienen zu sein, kann es zwei ganz verschiedene Nutzererfahrungen geben. Ein Rentner, der sehr unerfahren in Sachen Internet und Computern generell ist, hat mit der Website eine negative Nutzererfahrung, da die Seite gar nicht auf ihn als Zielgruppe eingestellt ist. Denn auch, wenn die Website von ihrer Ästhetik und der Zugänglichkeit her überzeugt, wird es immer an ihrer Usability für den Rentner scheitern. Ein junger, internetaffiner Mensch hingegen, wird die Internetseite vielleicht mit einer positiven Nutzererfahrung bewerten, da ihm die Nutzbarkeit der Seite gut gefällt und sehr leicht zu bedienen erscheint.
Ist es möglich die UX zu messen?
Da die UX ein subjektives Phänomen darstellt, scheint es nahezu unmöglich zu sein, diese faktisch zu messen. Doch es gibt Methoden der Wissenschaft, welche die Messung der UX dennoch möglich machen. Natürlich können die sogenannten „Hard Facts“ wie Verfügbarkeit, Ladezeiten oder des respondierende Design ganz einfach gemessen werden. Bei den weichen Komponenten der UX wird es allerdings schon schwieriger. Dies betrifft dann die Ästhetik der Seite oder das Erlebnis des Handlings der Website. Hier braucht es sehr detaillierte Methoden der Erhebung, damit Werte mit einer Aussagekraft generiert werden können. Möglich ist dies beispielsweise auf die folgende Art:
– Die Eye Tracking Methode: Hier wird durch den Einsatz bestimmter Geräte die Bewegung der Augen und Blickbewegungen aufgezeichnet, während er sich eine Internetseite ansieht. Auf dieser Basis kann anschließend eine Auswertung vorgenommen werden, auf welche Bestandteile der Seite der Nutzer am stärksten reagiert und welche Bereiche die Augen eher spontan erblicken.
– Interviews: Durch Interviews mit den Nutzern kann die UX ebenfalls gut gemessen werden. Die Ergebnisse bekommen mehr Aussagekraft, je mehr Fragen an den Nutzer gerichtet werden. Wird beispielsweise nur eine einzige Frage bezüglich der UX gestellt, ist diese nicht wirklich aussagekräftig.
Was bedeutet die UX für den SEO Bereich?
Die UX hat nur einen indirekten Effekt auf die Suchmaschinenoptimierung. Denn es steht nicht sicher fest, ob diese als Faktor für das Ranking einer Website einbezogen wird. Viele Experten gehen davon aus, dass dies nur ein Gerücht ist. Andere Fachleute sind sich dagegen sicher, dass die Dauer des Verweilens, wiederkehrende Nutzer und die Return to Search-Rate Auswirkungen auf die Qualität im SEO Ranking hat. Deswegen sollte beim Thema SEO die UX nicht komplett aus den Augen verloren werden und der Aufbau dahingehend optimiert werden.
Beispiel für UX
Der Internetauftritt der Hausbank von Peter ist sehr unübersichtlich, wovon Peter regelmäßig genervt ist. Es erscheinen laufend unglücklich platzierte Werbebanner, welche aus Versehen angeklickt werden und keinen interessanten Inhalt für Peter haben. Dies ist ein Grund für Peter, die Webseite seiner Bank nicht mehr zu nutzen, die UX ist hier also sehr negativ.